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Editor in Chief B2B COMPUTERWOCHE, CIO, CSO in Germany

Ransomware legt Melkroboter lahm: Hackerangriff – Kuh tot

Analyse
06 Aug 20242Min
Cybercrime

Nachdem Hacker seinen Rechner lahmgelegt haben, kann ein Bauer aus der Schweiz keine Vitaldaten seiner Kühe mehr auslesen – das kostet einem Tier das Leben.

Auch im Kuhstall wird IT immer wichtiger, beispielsweise wenn es um Vitaldaten der Tiere geht.

Auch im Kuhstall wird IT immer wichtiger, beispielsweise wenn es um Vitaldaten der Tiere geht.

Foto: Parilov – shutterstock.com

Auch als kleiner Landwirt ist man vor Cyberangriffen nicht gefeit. Für eine Kuh im schweizerischen Hagendorn, zwischen Zürich und Luzern, endete eine Hackerattacke tödlich. Die Cyberkriminellen griffen die Rechner von Vital Bircher an, an denen auch die Melkroboter des Milchbauern hingen, berichtete zuerst die Luzerner Zeitung.

Bircher vermutete zunächst ein Funkloch, weil er keine Melkdaten mehr erhielt. Dann musste der Bauer vom Hersteller seiner Melksysteme erfahren, dass er gehackt wurde. Offenbar eine Ransomware-Attacke – die Angreifer fordern für die Entschlüsselung der Daten 10.000 Dollar.

Fehlende Vitaldaten – Rettungsversuch kommt zu spät

Bircher überlegt zunächst, ob er auf die Forderungen eingehen soll. Dass der Bauer am Nordrand des Zuger Sees keine Daten über die produzierten Milchmengen mehr erhält, ist zunächst verschmerzbar. Außerdem funktionieren die Melkroboter auch ohne Computer- und Netzanbindung, so dass die Tiere weiter gemolken werden können. Für ein Tier geht die Hackerattacke indes tragisch zu Ende. Über das System erhält Bircher via Computer auch Vitaldaten seiner Tiere. Das ist insbesondere kritisch, wenn die Kühe trächtig sind.

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Bei einem Tier war das Kalb im Mutterleib gestorben. Bircher konnte den Notfall wegen seines lahm gelegten Rechners nicht rechtzeitig erkennen. “Wir haben alles versucht, um die Mutter zu retten, aber am Ende mussten wir sie einschläfern”, sagte der Bauer den Schweizer Medien.

Insgesamt beziffert der Schweizer Bauer den Schaden infolge des Cybervorfalls auf etwa 6000 Schweizer Franken – in erster Linie Tierarztkosten und die Neuanschaffung eines Computers. Die Hacker gingen indes leer aus.